Rechtsprechung
BFH, 14.02.1967 - II 15/64 |
Volltextveröffentlichungen (3)
- Wolters Kluwer
Zeitliche Grenze für die Geltendmachung eines Steueranspruches
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- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BFHE 88, 42
Wird zitiert von ... (7) Neu Zitiert selbst (3)
- BFH, 07.02.1962 - II 137/60 U
Unterbrechung der Verjährungsfrist in Bezug auf die Grunderwerbsteuer durch ein …
Auszug aus BFH, 14.02.1967 - II 15/64
Weitergehende Grundsätze von Treu und Glauben, deren Teil auch das Institut der Verwirkung ist (Urteil des Bundesfinanzhofs V 177/63 vom 25. November 1965, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung 1966 Nr. 68 S. 94), könnten der Klägerin allenfalls dann zustatten kommen, wenn sie sich unter zusätzlichen Umständen dieser Art im Vertrauen auf die Nichterhebung der Steuer eingerichtet hätte und die Erhebung der Steuer deshalb gegen Treu und Glauben verstieße (Urteil des Senats II 137/60 U vom 7. Februar 1962, BFH 75, 628, BStBl III 1962, 496). - BFH, 25.11.1965 - V 177/63
Auszug aus BFH, 14.02.1967 - II 15/64
Weitergehende Grundsätze von Treu und Glauben, deren Teil auch das Institut der Verwirkung ist (Urteil des Bundesfinanzhofs V 177/63 vom 25. November 1965, Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung 1966 Nr. 68 S. 94), könnten der Klägerin allenfalls dann zustatten kommen, wenn sie sich unter zusätzlichen Umständen dieser Art im Vertrauen auf die Nichterhebung der Steuer eingerichtet hätte und die Erhebung der Steuer deshalb gegen Treu und Glauben verstieße (Urteil des Senats II 137/60 U vom 7. Februar 1962, BFH 75, 628, BStBl III 1962, 496). - BFH, 16.09.1965 - V 91/63 U
Voraussetzung der Bindung des Finanzamts nach dem Grundsatz über Treu und Glauben
Auszug aus BFH, 14.02.1967 - II 15/64
Liegt hier auch keine Rüge der Aufsichtsbehörde vor, so erweist sich an § 222 Abs. 1 Nr. 3 AO doch, daß das Verhalten des FA der Klägerin noch keinen Anlaß geben konnte, sich darauf einzurichten, daß sie mit einer Steuernachforderung nicht zu rechnen brauche (vgl. II des Urteils des Bundesfinanzhofs V 91/63 U vom 16. September 1965, Sammlung der Entscheidungen des Bundesfinanzhofs Bd. 83 S. 441 [444 f.] - BFH 83, 441 [444 f.] -, BStBl III 1965, 657).
- BFH, 14.09.1978 - IV R 89/74
Betriebsprüfung - Ablaufhemmung der Verjährung - Steueranspruch - …
a) Das Rechtsinstitut der Verwirkung gilt als Ausfluß der die gesamte Rechtsordnung beherrschenden Grundsätze von Treu und Glauben auch im Steuerrecht (ständige Rechtsprechung; vgl. z. B. BFH-Urteile vom 14. September 1977 II R 74/76, BFHE 123, 299 [304], BStBl II 1978, 168; I R 171/74; vom 30. Juni 1972 III R 133/71, BFHE 106, 233, BStBl II 1972, 779; vom 16. September 1965 V 91/63 U, BFHE 83, 441, BStBl III 1965, 657; vom 14. Februar 1967 II 15/64, BFHE 88, 42; vom 7. Februar 1962 II 137/60 U, BFHE 75, 628, BStBl III 1962, 496).Der Tatbestand der Verwirkung enthält hiernach ein Zeitmoment (längere Untätigkeit des Anspruchsberechtigten) und ein Umstandsmoment (bestimmtes Verhalten des Anspruchsberechtigten und hierdurch ausgelöster Vertrauenstatbestand beim Verpflichteten); hierbei ist das Zeitmoment jedoch in der Regel von untergeordneter Bedeutung, da die zeitliche Begrenzung von Ansprüchen in erster Linie durch die Verjährung bestimmt wird (BFH-Urteil II 15/64).
Er muß vielmehr auch tatsächlich darauf vertraut und sich auf die Nichtgeltendmachung eingerichtet haben (BFH-Urteile II 137/60 U, BFHE 75, 631; II 15/64, BFHE 88, 43; III R 133/71, BFHE 106, 236; ferner BAG-Entscheidung 2 AZR 438/56, BAGE 6, 168 [BAG 09.07.1958 - 2 AZR 538/56]; BGH-Entscheidung II ZR 15/56 BGHE 25, 52; Urteil des Bundesverwaltungsgerichts - BVerwG - vom 7. Februar 1974 III C 115/71, Verwaltungsrechtsprechung Bd. 26 S. 126;… Weber in Staudinger, Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, 11. Aufl., § 242 D 619), und zwar so, daß die nachträglich begehrte Anspruchsbefriedigung schlechtin als unzumutbar erscheint.
Dasselbe gilt, wenn im Urteil II 15/64 darauf hingewiesen wird (BFHE 88, 43), es sei weder vorgetragen noch ersichtlich, daß die Klägerin sich im Vertrauen auf die Nichterhebung der Steuer eingerichtet hätte; insbesondere habe sie keinen Vermögensschaden geltend gemacht.
- BFH, 14.06.1972 - II R 17/71
Bürovorsteherin - Notarielle Vollmacht - Finanzieller Ausschluß des Eigentümers - …
Wenn schon die vorbehaltlose Übersendung einer Unbedenklichkeitsbescheinigung über drei Jahre hinweg dem Steuerpflichtigen keinen Anlaß geben kann, sich darauf einzurichten, daß er mit einer Grunderwerbsteuernachforderung nicht zu rechnen brauche (BFH 88, 42), so kann erst recht im vorliegenden Fall nichts anderes gelten.Demgegenüber können die Grundsätze von Treu und Glauben, zu denen auch das Institut der Verwirkung gehört, nur unter außergewöhnlichen Umständen durchgreifen, in denen die Geltendmachung eines gesetzlich entstandenen Steueranspruchs -- als mit dem vorausgegangenen Verhalten oder einer nachdrücklichen Willensäußerung der Finanzverwaltung in nicht vertretbarem Widerspruch stehend -- mit dem allgemeinen Rechtsempfinden unvereinbar wäre (BFH-Urteile II 15/64 vom 14. Februar 1967, BFH 88, 42; II 140/64 vom 28. Oktober 1969, BFH 97, 488, 492, BStBl II 1970, 262).
Letztlich kommt es mangels eines einen Vertrauensschutz bietenden Verhaltens des Beklagten auch nicht darauf an, ob und wie der Kläger -- ohne Konkretes darzulegen -- sich innerhalb der 14 Monate bis zur Steueranforderung auf die Nichterhebung "eingerichtet" und irgendwelche nachteiligen Vermögensdispositionen getroffen hat (BFH 88, 42; 97, 488, 493).
- BFH, 28.02.1973 - II R 57/71
Zahlungsunfähigkeit des Steuerschuldners - Inanspruchnahme des Haftenden
Zwar wird die zeitliche Grenze für die Geltendmachung eines Steueranspruchs grundsätzlich durch die Vorschriften über die Verjährung gezogen und kann eine Verwirkung nur unter besonderen Umständen angenommen werden (BFH-Urteil vom 14. Februar 1967 II 15/64, BFHE 88, 42).
- FG Köln, 19.05.2022 - 15 K 3317/17
Isolierte Anfechtung der Einspruchsentscheidung zur Festsetzung der …
Das Rechtsinstitut der Verwirkung gilt als Ausfluss der die gesamte Rechtsordnung beherrschenden Grundsätze von Treu und Glauben auch im Steuerrecht (ständige Rechtsprechung; vgl. z.B. BFH-Urteile vom 14. September 1977, II R 74/76, BStBl II 1978, 168; vom 30. Juni 1972, III R 133/71, BStBl II 1972, 779; vom 16. September 1965, V 91/63 U, BStBl III 1965, 657; vom 14. Februar 1967, II 15/64, BFHE 88, 42; vom 7. Februar 1962, II 137/60 U, BStBl III 1962, 496). - BFH, 24.11.1971 - II R 6/70
Grundpfandgläubiger - Befreiung des Meistgebots - Bürgen - Rettung seines Rechts …
Ein darüber hinausreichendes Gebot wird nicht mehr durch § 9 Abs. 1 GrEStG befreit (BFH-Urteil II 15/64 vom 14. Februar 1967, BFH 88, 42). - BFH, 11.05.1971 - II B 1/71
Treu und Glauben - Festsetzung von Gesellschaftsteuer - Absehen bis zur …
Es ist nicht ersichtlich, daß der Beschwerdegegner der Beschwerdeführerin gegenüber unzweifelhaft zu erkennen gegeben habe, er werde den Steueranspruch nicht mehr weiterverfolgen, so daß die Beschwerdeführerin mit ihrer Inanspruchnahme nicht mehr zu rechnen brauchte (Urteile des BFH II 15/64 vom 14. Februar 1967, BFH 88, 42, und II 143/62 vom 4. April 1967, BFH 88, 562, BStBl III 1967, 490 mit weiteren Hinweisen). - BFH, 21.03.1968 - II 35/64
Umdeutung einer Weiterveräußerung eines Grundstücks in eine Rückgängigmachung des …
Das FG hat die Berichtigung des Steuerbescheids gemäß § 222 Abs. 1 Nr. 3 AO mit Recht für zulässig (vgl. auch Urteil des Senats II 36/62 vom 12. Oktober 1966, Sammlung der Entscheidungen des Bundesfinanzhofs Bd. 87 S. 43 - BFH 87, 43 -, BStBl III 1967, 34) und damit den Einwand der Verwirkung für unbegründet erklärt (vgl. auch Urteil des Senats II 15/64 vom 14. Dezember 1967, BFH 88, 42).
Rechtsprechung
FG Rheinland-Pfalz, 15.01.1971 - II 15/64 |
Volltextveröffentlichung
- juris (Volltext/Leitsatz)